Presseclipping

Beratungsstelle KIM in Fürstenfeldbruck unterstützt junge Opfer sexueller Gewalt-Info-Abend

23. März 2010

Beratungsstelle KIM in Fürstenfeldbruck unterstützt junge Opfer sexueller Gewalt-Info-Abend

von Dieter Metzler

Fürstenfeldbruck: Bereits seit Februar 2008 existiert mit KIM in Fürstenfeldbruck eine Beratungsstelle für Mädchen und Jungen, die Opfer sexueller Gewalt wurden. Um die Fachkräfte aus den Jugendhilfeeinrichtungen, Schulen, Horten und Kindergärten im Landkreis nochmals über das Angebot und über die Möglichkeiten der Unterstützung betroffener Mädchen und Jungen zu sensibilisieren, hielten die beiden Fachkräfte von KIM, Kerstin Leupold und Stefan Port, am 18. März in den neuen Räumen der Beratungsstelle in der Hauptstraße 1a einen Info-Abend ab.

Diese Aufklärungskampagne sei umso wichtiger, denn bei den betroffenen Kindern bzw. Jugendlichen sei häufig die Hemmschwelle zu hoch, um von sich aus die Beratungsstelle zu kontaktieren, berichtete Diplom-Sozialpädagoge Port. Während die Opfer oft aus Scham schweigen, sind die erwachsenen Bezugspersonen wie Eltern, Angehörige, Freunde oder eben auch die pädagogischen Fachkräfte häufig rat- und hilflos. Insbesondere wenn sie eine entsprechende Vermutung haben, wissen sie damit nicht umzugehen, haben Leupold und Port festgestellt.

„Erwachsene haben die Verantwortung sexuellen Missbrauch zu verhindern und zu beenden“, betont Leupold. Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, steht die Beratungsstelle KIM auch den Bezugspersonen mit Rat und Tat zur Seite. „Im Idealfall sollten diese Personen Verhalten, das auf Missbrauch hindeutet, erkennen und Betroffene ermutigen, sich professionelle Beratung und Hilfe zu suchen“, führt Port aus. Für das zweiköpfige Team von KIM sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus pädagogischen Einrichtungen eine wichtige Klientel, um den Betroffenen den Weg zur Beratungsstelle aufzuzeigen.
Vor allem eine bessere Zusammenarbeit mit den Schulen im Landkreis würden sich Leupold und Port wünschen. Von dort kamen so gut wie keine Anfragen, musste Port bekennen. Dem Wunsch vieler pädagogischer Fachkräfte, das Angebot in Schulen, Kindergärten oder Horten bekanntzumachen, halte er für problematisch und wenig sinnvoll. Der persönliche Kontakt sei zwar sehr wichtig, um Vertrauen zu fassen, so Port, aber für notwendiger erachte er, das Thema sexuelle Gewalt verstärkt in die Lehrerausbildung zu integrieren.

Nach dem Umzug in die Hauptstraße 1a bestehe aufgrund des größeren Raumangebots für Schulklassen nun die Möglichkeit, sich in der Beratungsstelle über das Angebot aufklären zu lassen, informierte Port, der den knapp 40 zum Info-Abend erschienenen Fachkräften darüber hinaus mitteilte, dass seit Oktober 2009 die Beratungszeit auf zwei Tage in der Woche ausgeweitet wurde.

Persönliche Beratungstermine finden nach telefonischer Vereinbarung montags und donnerstags in der Beratungsstelle statt. Außerhalb der Beratungszeit ist ein Anrufbeantworter eingeschaltet. Ein Anruf bei KIM erfolgt in jedem Fall anonym, da die Rufnummer unterdrückt werde, informierte Port. Hilfesuchende können auch entscheiden, ob sie von einem Mann oder einer Frau beraten werden wollen. Die Beraterin/der Berater unterliegen der Schweigepflicht. Zu erreichen ist KIM unter 08141/357 287 oder unter info@kim-ffb.de